Grundstück gefunden – was jetzt? So prüfen Sie Lage, Boden und Baurecht

Das passende Grundstück ist die Grundlage für jedes Bauprojekt – und oft schwerer zu finden als das eigentliche Haus. Doch Vorsicht: Nicht jedes scheinbar schöne Grundstück eignet sich automatisch zum Bauen. Wer nicht genau hinschaut, riskiert hohe Zusatzkosten oder Einschränkungen. In diesem Beitrag zeigen wir, worauf Sie achten sollten, wenn Sie ein Grundstück gefunden haben – bevor Sie den Kaufvertrag unterschreiben.

1. Lage und Umgebung

Die Lage ist entscheidend für Lebensqualität und Wertentwicklung. Prüfen Sie deshalb:

  • Infrastruktur: Einkaufsmöglichkeiten, Schulen, Kitas, Ärzte, ÖPNV
  • Verkehr: Nähe zu Hauptstraßen, Bahnlinien oder Flugrouten
  • Zukunftsplanung: Gibt es Bebauungspläne für Nachbargrundstücke? Lärmquellen?

Tipp: Besuchen Sie das Grundstück zu verschiedenen Tageszeiten und Wochentagen – so bekommen Sie ein realistisches Bild.

2. Baurechtliche Situation

Ob und wie gebaut werden darf, regelt der Bebauungsplan oder – falls keiner existiert – die Umgebungsbebauung (§34 BauGB).

  • Welche Bauweise ist erlaubt (z. B. Einfamilienhaus, Doppelhaus, Mehrgeschossbau)?
  • Welche Grundflächen- und Geschossflächenzahl gelten?
  • Welche Dachform, Firsthöhe und Fassadengestaltung sind zulässig?

Tipp: Sprechen Sie mit dem Bauamt Ihrer Kommune, bevor Sie kaufen – dort erhalten Sie verbindliche Auskünfte.

3. Boden und Baugrund

Der Boden entscheidet über Baukosten und Machbarkeit. Ein scheinbar günstiges Grundstück kann teuer werden, wenn der Baugrund problematisch ist.

  • Bodengutachten: Pflicht vor Kauf! Es zeigt Tragfähigkeit, Grundwasserstand und mögliche Altlasten.
  • Altlastenprüfung: Besonders wichtig bei ehemals gewerblich genutzten Flächen.
  • Geländeform: Hanglagen erfordern oft aufwendige Erdarbeiten oder Stützmauern.

4. Erschließung und Anschlüsse

Ein Baugrundstück muss erschlossen sein – das bedeutet: Zugang zu Wasser, Abwasser, Strom, ggf. Gas und Telekommunikation.

  • Ist das Grundstück voll erschlossen oder fallen zusätzliche Kosten an?
  • Wie hoch sind die Anschlussgebühren?
  • Gibt es bereits eine Zufahrt oder muss diese erst gebaut werden?

5. Rechtliche und finanzielle Rahmenbedingungen

  • Grundbuch: Gibt es Wegerechte, Belastungen oder Hypotheken?
  • Altlastenregister: Prüfen, ob Einträge vorhanden sind.
  • Kaufnebenkosten: Grunderwerbsteuer, Notar, Grundbuch, Makler.

Fazit: Gründlich prüfen lohnt sich

Ein Grundstück ist die Basis für Ihr Traumhaus – und sollte sorgfältig geprüft werden. Lage, Bodenbeschaffenheit, Baurecht und Erschließung entscheiden über Baukosten und Wohnqualität. Bei Kaiser-Haus unterstützen wir Sie gerne bei der Prüfung und Beratung – damit Ihr Grundstück wirklich der richtige Ort für Ihr Zuhause wird.